Cyber Flora

Anja Müller

Fremdartiger Garten

Cyber Flora von Anja Müller

Auf den ersten Blick wirkt diese Installation wie ein fremdartiger Garten – doch was hier wächst, ist nicht natürlich, sondern technisch. Die robotischen Pflanzen reagieren auf Ihre Bewegungen, auf Lichtveränderungen und sogar auf Ihre Berührung. Lehnen Sie sich ruhig etwas näher heran – Sie werden sehen, wie sich feine „Blätter“ drehen, zittern oder zurückziehen, als ob sie lebendig wären.

Müller untersucht hier, wie Maschinen auf unsere Körper reagieren – und umgekehrt: Was empfinden wir, wenn sich Technik plötzlich wie ein Lebewesen verhält? Und wo beginnt eigentlich „Körperlichkeit“, wenn Berührung durch Sensoren ersetzt wird?

Achten Sie auf die kleinen Details: Manche Pflanzen verhalten sich schüchtern, andere neugierig. Diese „Charaktere“ wurden bewusst programmiert – um mit Ihnen in Beziehung zu treten. Cyber Flora ist ein sinnliches Experiment an der Schnittstelle von Biologie, Robotik und Empathie.

(Foto: Skylar Kang)

Anja Müller

Geboren 1989 in Köln, absolvierte Anja Müller ein Studium in Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Anschließend forschte sie in interdisziplinären Projekten an der Schnittstelle von Robotik und Biologie am MIT Media Lab in Cambridge (USA).

Ihre Arbeiten kreisen um Fragen von Sensitivität, Bewegung und Körpergrenzen – häufig in Form interaktiver Installationen, die technische Systeme mit menschlicher Nähe verbinden.

Mit „Cyber Flora“ (2025) entwickelt Müller eine poetische Formsprache, in der künstliche Organismen auf Berührung und Präsenz reagieren und dabei unsere Empfindung von Lebendigkeit und Maschine spielerisch herausfordern.